
Der Bildband auf Insta
Einblick in einen Mikrokosmos, zu dem man normalerweise keinen Zugang hat. Schräg, lustig und traurig: Ein Bildband jenseits der Klischees.
Eine Reportage für die Stadt Luzern. kapellbruecke.com
kapellbruecke.comDie Stimmung ist so aufgeräumt ist wie die Brücke nach getaner Arbeit. Die vier Handwerker sind motiviert an der Arbeit. Böden, Wände, Ritzen und Dachgiebel: Jeder Winkel wird geputzt und kontrolliert auf der 220 Meter langen Kapellbrücke und der 81 Meter langen Spreuerbrücke. Eine Woche braucht das Team für die Generalreinigung pro Brücke. Zwei arbeiten am Boden, zwei auf dem Gerüst. Hier ein Scherz, da ein kurzer Schwatz mit einem Passanten.
Viele sagen uns ‘Merci’ für das, was wir hier machen.
sagt Ruedi Rohrer. «Es ist schön, diese Wertschätzung zu erfahren.» Das gefällt auch Livio Thalmann, der sonst beim Strasseninspektorat arbeitet. Er liebt es, wenn er mit der Truppe vom Zimmerwerk die Holzbrücken reinigen darf: «Ich mag die Arbeit und die Stimmung hier.»
Micha Eicher: schreibt, fotografiert, begegnet Menschen.Der Blick hinter die Fassade ist unsere Strategie. So entdecken wir spannende Geschichten, Menschen mit Herzblut und einen überraschenden Blick auf vermeintlich alltägliche Situationen.
Für die Stadt Luzern und unsere Partneragentur Digital Heroes durften wir ¨überraschende Geschichten rund um die berühmten Holzbrücken recherchieren: Wer schaut, dass die Brücken in Stand gehalten werden, wer putzt, wer tränkt die Blumen und wer macht eigentlich all die Spinnweben weg? Wir haben sie gefunden, die versteckten Helden des Alltags.
Wenn sie um sechs Uhr in der Früh anfangen, sind die Brücken noch leer. Dann wechseln die Handwerker das schadhafte Holz der Böden aus. Um neun Uhr beginnen die Reinigungsarbeiten. Ganz ohne Wasser, nur mit dem Staubsauger entfernen die vier Männer Konfetti, Staub und Spinnweben aus den Ritzen. Zwei von ihnen tragen einen schweren Akku-Staubsauger mit einem rucksackähnlichen Gestell auf dem Rücken.
Acht Stunden Staubsaugen am Stück, da weisst du auch, was du gemacht hast.
sagt Rohrer lachend. «Manchmal sauge ich noch im Schlaf.»
Täglich
Grobe Reinigung der Brücken
Alle 5 bis 14 Tage
Wässern der Blumenkisten
Halbjährlich
Generalreinigung von Böden, Giebeln und Wänden
Halbjährlich
Auswechseln von beschädigten Planken
Für das gute Image: Teile deine Passion, dein Herzblut. Storytelling
StorytellingDie heikelste Stelle der Holzbrücken befindet sich rund um die Wasseroberfläche. Hier wirken Strömung, hängen gebliebenes Seegras und ein sich ändernder Seepegel auf die Brückenpfeiler ein. Darum werden diese regelmässig von Experten kontrolliert. «Wir messen, ob sich der Abstand zwischen Brücke und Pfeiler verschoben hat», sagt Holzbauingenieur Beat Studhalter von Lauber Holzbau. Er und sein Kollege dokumentieren die Details fotografisch und tragen allfällige Änderungen und Gefahrenzonen in einem Übersichtsplan ein. «So erkennen wir auf einen Blick, welche Teile als nächstes saniert werden müssen.»
Halbjährlich
Kontrolle der Brücke vom Boot aus
Halbjährlich
Kontrolle und Reinigung der Dreiecksbilder
Alle 2 bis 3 Jahre
Taucher kontrollieren die Brückenpfeiler unter Wasser
Alle 3 bis 5 Jahre
Defekte Brückenpfeiler werden saniert, das nächste Mal wohl 2022
Vor wenigen Jahren wurde das Dach der Kapellbrücke umgedeckt. Einer der Dachdecker Ivo Fuchs von Würsch Söhne AG ist zufällig in der Nähe an einem anderen Gebäude beschäftigt und erinnert sich: «Es war für mich sehr spannend, dieses historische Bauwerk neu einzudecken.» Die Kapellbrücke birgt für ihn ein besonderes Geheimnis. Versteckt in einer Kugel oben auf dem Nordportaldach. Hier drin werden spätere Generationen einst seinen Namen und jenen seiner Dachdeckerkollegen entdecken und sich wundern, was die früher so alles gemacht haben…
Dein Unternehmen, deine Passion. Storytelling mit Potential
Storytelling mit PotentialMarkus Sigrist, Projektleiter Tiefbauamt.
Markus Sigrist, was macht man als Projektleiter Tiefbauamt?
Mein Job ist sehr vielseitig. Ich schaue, dass die Menschen alle Kunstbauten sicher passieren können. Also von den Brücken über die Stützmauern bis zu Uferverbauungen und Hangsicherungen auf städtischem Boden. Daneben betreue ich noch ein paar grosse Strassenprojekte.
Was machen Sie an der Spreuer- und Kapellbrücke?
Wir sorgen dafür, diese fachgerecht in Schuss zu halten, damit sie für die Nachwelt erhalten bleiben. Dazu gehört das Planen von Unterhaltsarbeiten.
Ist das ein Büro- oder Outdoor-Job?
Ich verstehe meinen Job als Projektmanagement, ich koordiniere und leite. Ich bin rund 80 Prozent im Büro und 20 Prozent draussen für Abnahmen und Besichtigungen.
Was ist das Spezielle an den Brücken?
Ihr Alter. Und dass jeder ein Anrecht darauf hat. Von den Anwohnern über die vielen Touristen bis zum Umweltschutz und den zahlreichen tierischen Bewohnern und deren Vertretern: Es gibt sehr viele Ansprüche. Umso wichtiger, dass wir die Brücken fachgerecht in Schuss halten.
Wie ist es, zwei Touristenattraktionen auf der To-do-Liste zu haben?
Alle Welt schaut zu, was man macht, das hat man schon im Hinterkopf. Mittlerweile ist der Hype von den Medien zwar etwas zurückgegangen. Es hat sich etabliert, dass ich alle zwei bis drei Jahre etwas mache, das ist gut so. Vor vier Jahren haben wir das Dach umgedeckt, dann das Nordportal saniert und bald steht das Südportal an. Auch die Denkmalpflege hat Vertrauen in unsere Arbeit, das ist schön.
Welches sind die grössten Herausforderungen?
Die Brücken sachgerecht instand zu halten. Das bedeutet, dass man über und unter Wasser arbeiten muss. Mit dem Schiff kontrollieren wir die Pfeiler und Balken von unten. Alle zwei bis drei Jahre prüfen Taucher den Zustand der Pfeiler unter Wasser. Da spielt auch Sicherheit eine wichtige Rolle. Weil die Brücke immer begehbar sein muss, haben wir auch schon aufwändige Provisorien gebaut. Zudem gibt es sehr viele Anspruchsgruppen zum Abholen und informieren.
Zum Beispiel?
Mit der Denkmalpflege und Luzern Tourismus arbeiten wir intensiv zusammen. Daneben gibt es auch sehr viele Vereine und Umweltorganisationen zum Beispiel für die Fische, die Fledermäuse oder für die Vögel. Auf der Kapellbrücke hats auch Mieter drin und oft interessieren sich auch Privatpersonen für unsere Arbeiten.
Welches war Ihr speziellstes Erlebnis mit einer der Brücken?
Als wir die Spreuerbrücke im Jahr 2018 sanierten, begann sich das Bauwerk plötzlich durchzusenken. Da mussten wir die gesamte Brücke mit hydraulischen Pressen um zehn Zentimeter von unten anheben, um den einen Bogen zu entlasten und zu ersetzen. Das war technisch sehr spannend.
Was vergessen die Leute oft, wenns um die Brücken geht?
Dass sie dauernd gereinigt werden müssen. Vögel, Mücken, Spinnennetze und Staub: Da ist im Sommer schnell alles verhängt. Nur dass man – nicht wie zuhause – einfach schnell einmal einen Putztag einlegen kann. Nur schon das Finden eines Termins ist nicht ganz einfach. Wir haben ein Zeitfenster von anderthalb Monaten pro Jahr, wo wir an der Brücke arbeiten dürfen, ohne Mensch oder Tier zu stören.
Was macht Ihnen besonders Freude?
Gute Lösungen. Wenn diverse Gremien einem das Vertrauen entgegenbringen.
Adi Barmettler, Geschäftsleiter Hinz und Kunz AG
Mehrwert und gutes Image. Storytelling für deine Zielgruppen
Storytelling für deine ZielgruppenEinblick in einen Mikrokosmos, zu dem man normalerweise keinen Zugang hat. Schräg, lustig und traurig: Ein Bildband jenseits der Klischees.
Es soll einladen zum Blättern, Schneuggen und die Arbeit von Stadtgrün Luzern sichtbar machen: Das Stadtgrünbuch. Was in zwei Jahren Recherche und Rep...
Ein Praktikum und ganz viele Einblicke. Wie Shirin die Zeit bei scharfsinn erlebte und was einen Satz total unsexy macht.