Startseite
Scharfsinn

Rausgeputzt. Die Helden der Holzbrücken.

Eine Reportage für die Stadt Luzern. kapellbruecke.com

kapellbruecke.com
  • Text und Fotografie
  • Bildbearbeitung
  • Webdesign
  • Auftraggeberin
  • Making-of-Fotos

Sie putzen, sie kontrollieren und sie reparieren. Die Zimmermänner und Schreiner der Stadt Luzern geben alles für ihre Holzbrücken. Warum da kein Wasser zum Einsatz kommt und wer davon nachts noch träumt.

Die Stimmung ist so aufgeräumt ist wie die Brücke nach getaner Arbeit. Die vier Handwerker sind motiviert an der Arbeit. Böden, Wände, Ritzen und Dachgiebel: Jeder Winkel wird geputzt und kontrolliert auf der 220 Meter langen Kapellbrücke und der 81 Meter langen Spreuerbrücke. Eine Woche braucht das Team für die Generalreinigung pro Brücke. Zwei arbeiten am Boden, zwei auf dem Gerüst. Hier ein Scherz, da ein kurzer Schwatz mit einem Passanten.

Viele sagen uns ‘Merci’ für das, was wir hier machen.

 

sagt Ruedi Rohrer. «Es ist schön, diese Wertschätzung zu erfahren.» Das gefällt auch Livio Thalmann, der sonst beim Strasseninspektorat arbeitet. Er liebt es, wenn er mit der Truppe vom Zimmerwerk die Holzbrücken reinigen darf: «Ich mag die Arbeit und die Stimmung hier.»

Der Blick hinter die Fassade ist unsere Strategie. So entdecken wir spannende Geschichten, Menschen mit Herzblut und einen überraschenden Blick auf vermeintlich alltägliche Situationen.

Micha Eicher: schreibt, fotografiert, begegnet Menschen.

Die Text-Bild-Reportage

Für die Stadt Luzern und unsere Partneragentur Digital Heroes durften wir ¨überraschende Geschichten rund um die berühmten Holzbrücken recherchieren: Wer schaut, dass die Brücken in Stand gehalten werden, wer putzt, wer tränkt die Blumen und wer macht eigentlich all die Spinnweben weg? Wir haben sie gefunden, die versteckten Helden des Alltags.

Die Holzbrücken-Website

Konfetti, Staub und Spinnweben: Das motivierte Unterhaltsteam kennt jede Ritze der Luzerner Holzbrücken. (v.l.) Rainer Kersting, Ruedi Rohrer, Livio Thalmann und Stefan Kämpf.

Scharfsinn

Reinigung völlig ohne Wasser

Wenn sie um sechs Uhr in der Früh anfangen, sind die Brücken noch leer. Dann wechseln die Handwerker das schadhafte Holz der Böden aus. Um neun Uhr beginnen die Reinigungsarbeiten. Ganz ohne Wasser, nur mit dem Staubsauger entfernen die vier Männer Konfetti, Staub und Spinnweben aus den Ritzen. Zwei von ihnen tragen einen schweren Akku-Staubsauger mit einem rucksackähnlichen Gestell auf dem Rücken.

Acht Stunden Staubsaugen am Stück, da weisst du auch, was du gemacht hast.

 

sagt Rohrer lachend. «Manchmal sauge ich noch im Schlaf.»

Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn

Die regelmässigen Arbeiten auf den Holzbrücken

Täglich
Grobe Reinigung der Brücken

Alle 5 bis 14 Tage
Wässern der Blumenkisten

Halbjährlich
Generalreinigung von Böden, Giebeln und Wänden

Halbjährlich
Auswechseln von beschädigten Planken

Scharfsinn
Scharfsinn

Glaubwürdig kommunizieren.

Für das gute Image: Teile deine Passion, dein Herzblut. Storytelling

Storytelling

Messen, kontrollieren und dokumentieren

Die heikelste Stelle der Holzbrücken befindet sich rund um die Wasseroberfläche. Hier wirken Strömung, hängen gebliebenes Seegras und ein sich ändernder Seepegel auf die Brückenpfeiler ein. Darum werden diese regelmässig von Experten kontrolliert. «Wir messen, ob sich der Abstand zwischen Brücke und Pfeiler verschoben hat», sagt Holzbauingenieur Beat Studhalter von Lauber Holzbau. Er und sein Kollege dokumentieren die Details fotografisch und tragen allfällige Änderungen und Gefahrenzonen in einem Übersichtsplan ein. «So erkennen wir auf einen Blick, welche Teile als nächstes saniert werden müssen.»

Den geübten Augen der Holzbauingenieure entgeht nichts: Lukas von Rickenbach (l.) und Beat Studhalter von Lauber Holzbau.

Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn
Scharfsinn

Unterhalten, Reinigen und Sanieren:

Halbjährlich
Kontrolle der Brücke vom Boot aus

Halbjährlich
Kontrolle und Reinigung der Dreiecksbilder

Alle 2 bis 3 Jahre
Taucher kontrollieren die Brückenpfeiler unter Wasser

Alle 3 bis 5 Jahre
Defekte Brückenpfeiler werden saniert, das nächste Mal wohl 2022

Scharfsinn

Ein Dach mit geheimer Botschaft

Vor wenigen Jahren wurde das Dach der Kapellbrücke umgedeckt. Einer der Dachdecker Ivo Fuchs von Würsch Söhne AG ist zufällig in der Nähe an einem anderen Gebäude beschäftigt und erinnert sich: «Es war für mich sehr spannend, dieses historische Bauwerk neu einzudecken.» Die Kapellbrücke birgt für ihn ein besonderes Geheimnis. Versteckt in einer Kugel oben auf dem Nordportaldach. Hier drin werden spätere Generationen einst seinen Namen und jenen seiner Dachdeckerkollegen entdecken und sich wundern, was die früher so alles gemacht haben…

Kontrollierte und ersetzte vor einigen Jahren die Ziegel und Schindeln auf der Kapellbrücke: Dachdecker Ivo Fuchs, Würsch Söhne AG.

Scharfsinn
Scharfsinn

Im Fokus. Der Planer im Hintergrund.

Dein Unternehmen, deine Passion. Storytelling mit Potential

Storytelling mit Potential

Er sorgt dafür, dass die Holzbrücken für die Nachwelt erhalten bleiben. Markus Sigrist, Projektleiter beim Tiefbauamt der Stadt Luzern ist verantwortlich fürs Instandhalten der Holzbrücken. Warum ihm dabei die ganze Welt auf die Finger schaut.

«Ich schaue, dass alle die Holzbrücken sicher passieren können.»

Markus Sigrist, Projektleiter Tiefbauamt.

 

Scharfsinn

Markus Sigrist, was macht man als Projektleiter Tiefbauamt?

Mein Job ist sehr vielseitig. Ich schaue, dass die Menschen alle Kunstbauten sicher passieren können. Also von den Brücken über die Stützmauern bis zu Uferverbauungen und Hangsicherungen auf städtischem Boden. Daneben betreue ich noch ein paar grosse Strassenprojekte.

 

Was machen Sie an der Spreuer- und Kapellbrücke?

Wir sorgen dafür, diese fachgerecht in Schuss zu halten, damit sie für die Nachwelt erhalten bleiben. Dazu gehört das Planen von Unterhaltsarbeiten.

 

Ist das ein Büro- oder Outdoor-Job?

Ich verstehe meinen Job als Projektmanagement, ich koordiniere und leite. Ich bin rund 80 Prozent im Büro und 20 Prozent draussen für Abnahmen und Besichtigungen.

 

Was ist das Spezielle an den Brücken?

Ihr Alter. Und dass jeder ein Anrecht darauf hat. Von den Anwohnern über die vielen Touristen bis zum Umweltschutz und den zahlreichen tierischen Bewohnern und deren Vertretern: Es gibt sehr viele Ansprüche. Umso wichtiger, dass wir die Brücken fachgerecht in Schuss halten.

 

Wie ist es, zwei Touristenattraktionen auf der To-do-Liste zu haben?

Alle Welt schaut zu, was man macht, das hat man schon im Hinterkopf. Mittlerweile ist der Hype von den Medien zwar etwas zurückgegangen. Es hat sich etabliert, dass ich alle zwei bis drei Jahre etwas mache, das ist gut so. Vor vier Jahren haben wir das Dach umgedeckt, dann das Nordportal saniert und bald steht das Südportal an. Auch die Denkmalpflege hat Vertrauen in unsere Arbeit, das ist schön.

Wie Karies: So ist die heikle Stelle beim Wasserspiegel. Dort werden die Steinpfosten von Sand und Strömung ausgespült und die Holzpfosten ausgenagt. Am besten erhalten sind die Holzpfeiler unter Wasser, wo nie Luft rankommt, da können sie nicht faulen.

Scharfsinn

Welches sind die grössten Herausforderungen?

Die Brücken sachgerecht instand zu halten. Das bedeutet, dass man über und unter Wasser arbeiten muss. Mit dem Schiff kontrollieren wir die Pfeiler und Balken von unten. Alle zwei bis drei Jahre prüfen Taucher den Zustand der Pfeiler unter Wasser. Da spielt auch Sicherheit eine wichtige Rolle. Weil die Brücke immer begehbar sein muss, haben wir auch schon aufwändige Provisorien gebaut. Zudem gibt es sehr viele Anspruchsgruppen zum Abholen und informieren.

 

Zum Beispiel?

Mit der Denkmalpflege und Luzern Tourismus arbeiten wir intensiv zusammen. Daneben gibt es auch sehr viele Vereine und Umweltorganisationen zum Beispiel für die Fische, die Fledermäuse oder für die Vögel. Auf der Kapellbrücke hats auch Mieter drin und oft interessieren sich auch Privatpersonen für unsere Arbeiten.

 

Welches war Ihr speziellstes Erlebnis mit einer der Brücken?

Als wir die Spreuerbrücke im Jahr 2018 sanierten, begann sich das Bauwerk plötzlich durchzusenken. Da mussten wir die gesamte Brücke mit hydraulischen Pressen um zehn Zentimeter von unten anheben, um den einen Bogen zu entlasten und zu ersetzen. Das war technisch sehr spannend.

 

Was vergessen die Leute oft, wenns um die Brücken geht?

Dass sie dauernd gereinigt werden müssen. Vögel, Mücken, Spinnennetze und Staub: Da ist im Sommer schnell alles verhängt. Nur dass man – nicht wie zuhause  – einfach schnell einmal einen Putztag einlegen kann. Nur schon das Finden eines Termins ist nicht ganz einfach. Wir haben ein Zeitfenster von anderthalb Monaten pro Jahr, wo wir an der Brücke arbeiten dürfen, ohne Mensch oder Tier zu stören.

 

Was macht Ihnen besonders Freude?

Gute Lösungen. Wenn diverse Gremien einem das Vertrauen entgegenbringen.

 

Website Holzbrücken

Scharfsinn

«Für das Projekt der Luzerner Holzbrücken hat Scharfsinn genau die richtige Mischung zwischen Emotionen und Fakten gefunden und die Story schlicht und einfach auf den Punkt gebracht.»

Adi Barmettler, Geschäftsleiter Hinz und Kunz AG

Scharfsinn
Scharfsinn

Ohne Unternehmensblabla. Reportagen mit Charakter.

Mehrwert und gutes Image. Storytelling für deine Zielgruppen

Storytelling für deine Zielgruppen