Micha Eicher gewinnt den Swiss Photo Award
im Bereich Reportage/Storytelling. Ihre Reportage über einen verschwindenden Campingplatz überzeugte die internationale Jury.
«Mal was anderes, etwas Überraschendes». – So war das einleitende Briefing. So sollten die neuen Fotos für die Altstadt Zug daherkommen. Ideen wie diese sind für uns gemacht. Wie wir uns ausgetobt haben und womit auch wir überrascht wurden.
Nach einem inspirierenden Kick-off mit dem Stadtmarketing der Stadt Zug war das Bildkonzept geboren: Wir zeigen die Zuger Altstadt in ihrer Vielfalt, indem wir gewohnte Szenen an andere Orte versetzen und ungewohnt inszenieren. Mit dem Freizeit-Tenue gings aufs Sprungbrett, die Schneiderin und der Schuhmacher werkten für uns mitten auf der Strasse und das beste Essen gabs für einmal im Stadtgarten. So wurde auch kein Restaurant oder Anbieter bevorzugt: «pars pro toto» darf ruhig auch mal etwas ikonisch daherkommen. Die Kulissen dafür waren sowas von perfekt.
Gesagt, getan. Nach dem Konzept begannen wir sämtliche Shootings genau zu planen: Wann, wo, mit welchen Models und Accessoires – aus der Zuger Altstadt natürlich – wir die jeweilige Bildideen umsetzen wollten. Für Projektleiterin und Stylistin Janine Rebosura eine freudige Herausforderung:
Wir haben für jedes Shooting die perfekten Partner gesucht, deren Produkte zu unserer Idee passten. Sie alle galt es mit ins Boot zu holen und für unsere nicht gerade alltäglichen Ideen zu begeistern.
Nichts wurde dem Zufall überlassen. Beeindruckt ist Janine Rebosura von der Vielfalt an Gewerbe und Handwerk. «In den Zuger Altstadtgassen gibt es unglaublich spannende Geschäfte mit noch viel spannenderen Menschen zu entdecken. Für eine Chrämertante wie mich, das Grösste!»
Das zeigt sich auch in den Bildern: Die Details sind liebevoll ausgesucht und stimmig aufeinander abgestimmt. «Es war ein Hammerprojekt», so Rebosura. «So freie Hand zu haben in der Bildinszenierung macht einerseits natürli voll Spass und andererseits darf man sich nicht verlieren in all den möglichen Optionen.»
Die grösster Herausforderung war das Timing. «Die unterschiedlichen Öffnungszeiten und Ferienabwesenheiten der involvierten Geschäfte, plötzliche Änderungen und Wetterumschwünge. Man kann gar nicht alles minutiös durchtakten.» Unser Rezept: «Immer schön gelassen bleiben und Überraschungen als zusätzliche Inspirationsquelle nutzen.» Das schätzt auch die Fotografin Micha Eicher:
Das schöne an solchen perfekten Settings sind die ungeplanten Momente.
Von der Passantin auf der Strasse bis zur spontanen Idee einer Juwelierladenbesitzerin, dass ein Schmuckstück eigentlich jetzt noch zum Model passen würde. Das tat er wirklich. Jetzt ist er auf dem Altstadtwohnzimmerbild mit drauf wie wenn wirs nie anders gewollt hätten.
Regula Kaiser, Stadtmarketing ZugZufall scheint es in ihren Kompositionen nicht zu geben. Überraschend ist hingegen das Elixier der wunderbaren Stills!
In der Seeliken durften wir auf den gesperrten Sprungturm, unser vollgeladenes Foto-Büssli konnte die Altstadt befahren, der Casino-Kellner und die holländische Tanzgruppe kamen extra in ihrer spärlichen Freizeit an unser Shooting während der Schuhmacher zwischen den Fotos immer noch schnell neue Kunden bedienen musste. Oder vielleicht kamen die Kunden auch wegen des Shootings…
Dir gefällt unser Bildstil? Auf zur eigenen Fotoidee
Auf zur eigenen FotoideeAn dem geplanten Shootingabend in der Badi Seeliken war neben dem Sonnenuntergang auch das Badewetter perfekt. Die Jungs auf der Holzkugel passten ebenso ins Bild wie die Schwimmer unter dem Sprungbrett. Bis auf jenen in der rosa Badehose: einen solch perfekter Schwimmstil genau am gewünschten Bildrand kriegt natürlich nur ein Profi hin. Sowieso waren uns alle enorm wohlgesinnt.
Wir sind hin und weg. Von der Zuger Altstadt, von ihren Menschen und ihren charmanten Ecken. Hingehen und selber gucken, sagen wir da nur.
im Bereich Reportage/Storytelling. Ihre Reportage über einen verschwindenden Campingplatz überzeugte die internationale Jury.
Einblick in einen Mikrokosmos, zu dem man normalerweise keinen Zugang hat. Schräg, lustig und traurig: Ein Bildband jenseits der Klischees.
Wie ist es, an Krebs erkrankte Menschen würdevoll zu fotografieren? Wie fühlt es sich für sie an, vor der Kamera zu stehen?