Micha Eicher gewinnt den Swiss Photo Award
im Bereich Reportage/Storytelling. Ihre Reportage über einen verschwindenden Campingplatz überzeugte die internationale Jury.
Von der digitalen Bildentwicklung bis zu hochkomplexen Retouchen und Composings: Simon Eugster ist unser Mann für das perfekte Bild. Dank ihm werden scharfsinnige Fotos so richtig stimmungsvoll, einheitlich und passend zur Bildsprache.
Das Foto ist super. Wieso brauchts da noch Bildbearbeitung?
Simon: Abdrücken allein reicht nicht. Ob Farben anpassen, den Kontrast erhöhen oder Linien geradestellen: Bilder im Rohdatenformat sind praktisch immer nachzubearbeiten. Früher stand man dafür stundenlange in der Dunkelkammer und hat unglaublich viel hantiert. Ich mache eigentlich das gleiche. Laborarbeit am Computer.
Das kann auch die Fotografin.
Aber die meisten machens nicht gern (lacht).
Warum nicht?
Fotografen sind lieber unterwegs am Fotografieren. Bildbearbeitung ist halt auch Fleissarbeit. Und sobalds biz komplizierter wird, braucht es viel Erfahrung und Können. Für uns eine Win-Win Situation. Für den Kunden ein echter Mehrwert.
Auch für scharfsinnige Kunden. Wie geht das?
Zuerst wälzen wir Ideen und definieren für den Kunden eine passende und einzigartige Bildsprache. Micha setzt diese fotografisch um und ich in der Bildbearbeitung. Wir sind ein eingespieltes Team. Alles aus einer Hand. Bei der Konzeption die Möglichkeiten der Bildbearbeitung zu kennen, erspart oft unnötige Umwege in der Fotografie. Warum viel Zeit investieren in etwas, was sich mit viel weniger Aufwand in der Bildbearbeitung machen lässt?
Wann machen aufwändigere Retouchen Sinn?
Bei Imagebildern, unbedingt. Hier sollte man einen Schritt weiter gehen. Da wird dann auch mal ein Hemd umgefärbt oder eine Sonne reinmontiert.
Du kannst aus allem noch was zaubern?
Ich kann mit mehr oder weniger Aufwand aus jeder Aufnahme ein technisch perfektes Bild machen. Wenn aber das Sujet, die Komposition oder der Ausschnitt langweilig ist, wird nie ein grossartiges Bild daraus werden. Nur aus einem guten Foto wird auch ein perfektes Bild.
Deine Faszination?
Ziel ist immer das perfekte Bild. Es reizt mich wenn es technisch anspruchsvoll wird und ich an Grenzen stosse. Je komplizierter, desto besser. Es kommt vor, dass ich nachts kein Auge zu mache, weil ich an einer Lösung rumstudiere. Ich habe auch schon wochenlang am gleichen Bild gearbeitet…
Wann kommst du ins Schwitzen?
Wenn ich viele Aufträge habe (lacht).
Wie bist du zur Bildbearbeitung gekommen?
Also ursprünglich bin ich Schriftsetzer. Dann Werbung und Fotografie. Ich bin aber eher ein Einzelkämpfer und bevorzuge mein Kämmerli. Mache lieber mein Ding. Das passt.
Fotografierst du selber noch?
Nein. Das ist mir zu anstrengend! Das überlass ich lieber Micha.
Simon Eugster, Bildbearbeiter
PS: Du willst wissen, was es mit dem Posieren in New York auf sich hat? Die Auflösung servieren wir hier:
im Bereich Reportage/Storytelling. Ihre Reportage über einen verschwindenden Campingplatz überzeugte die internationale Jury.
Einblick in einen Mikrokosmos, zu dem man normalerweise keinen Zugang hat. Schräg, lustig und traurig: Ein Bildband jenseits der Klischees.
Wie ist es, an Krebs erkrankte Menschen würdevoll zu fotografieren? Wie fühlt es sich für sie an, vor der Kamera zu stehen?